Am 26. April 1986 explodierte der Reaktorblock 4 im Atomkraftwerk Tschernobyl.
Der Unfall gilt als eine der schwersten Umweltkatastrophen aller Zeiten.
Die radioaktive Wolke machte vor keinen Grenzen Halt. Tschernobyl
wurde zum globalen Ereignis.

Die Explosion und der nachfolgende mehrtägige Brand schleuderte zahlreiche
verschiedene radioaktive Stoffe in die Atmosphäre. Regenschauer brachten
die Nuklide wieder zurück auf den Boden. In Belarus, der Ukraine und
Russland wurden über 150.000 km² kontaminiert. Das entspricht etwa
der Fläche von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bayern zusammen.

Tausende junger Soldaten und Reservisten wurden als sogenannte Liquidatoren eingesetzt, um den Schutt der Explosion in Block IV vom Dach des benachbarten Reaktorblocks zu räumen. Wo ferngesteuerte Geräte versagten, mussten Menschen als "lebende Roboter" einspringen. Auch Hubschrauberpiloten, Feuerwehrleute, Bauarbeiter, Bergleute, Bus- und LKW-Fahrer, medizinische Kräfte und das Kraftwerkspersonal riskierten in der "Strahlenhölle" Leben und Gesundheit. Die Zahl der Toten und der Erkrankungen als Folge des Einsatzes sind bis heute umstritten.

Links